Warum das Wischen zum Frust werden kann:
Geschlechterunterschiede beim Tinder Swipe

Wohl jeder Single hat schon mal Tinder heruntergeladen und sich durch einige Profile gewischt. Der Wisch durch Bildergalerien ist bei vielen anderen Dating-Apps mittlerweile ebenfalls Standard. Doch gibt es Unterschiede wie Männer und Frauen swipen? Es gibt einige Studien, die sich damit auseinandersetzen und erklären, warum Männer meist Vielwischer und Frauen eher gefrustet durch die App swipen.

Das Tinder-Prinzip ist quasi an alte Mode-Kataloge angelehnt. Die Entscheidung über Gefallen oder nicht wird in Sekundenschnelle getroffen und meist werden nur Bilder oder minimale Profil-Informationen zur Bewertung herangezogen. Und der Tinder-Mechanismus spielt mit dem Gedanken:

Hinter jedem weiteren Swipe kann sich ein neuer Traumpartner verbergen.

Grundsätzlich unterscheiden sich Männer und Frauen laut Evolutionstheorie in der Partnersuche wie folgt: Frauen wünschen sich einen Beschützer und Ernährer an ihrer Seite für eine Familiengründung und sind deutlich kritischer bei der Wahl des Partners. Männer hingegen wollen ihre Gene verteilen und versuchen deshalb so viele Frauen wie möglich kennenzulernen.

Männer im Swipe Fieber

Um zu testen, wie hoch die Swipe-Quote bei Männern und Frauen ist, legten Forscher der Queen Mary University 14 Fake-Profile an und gaben allen Singles im Umkreis von 160km ein Like. Dabei erreichten die sieben männlichen Fake-Profile eine Match-Quote von 0,6 Prozent, die weiblichen 10 Prozent. Bei einer weiteren Befragung gestanden 35 Prozent der Männer, einfach jedes Profil zu liken. Auf der weiblichen Seite waren das null Prozent. 

Die Forscher sprechen dabei von einem Feedback-Loop. Frauen haben sehr viele Matches und sind wegen der Auswahl noch immer kritisch. Bei den Männern sieht es an der Matching-Front eher nicht so rosig aus, deshalb liken sie weiterhin wahllos.

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Interessanterweise schreiben nur 7 Prozent der Männer ihren Matches, bei den Frauen sind es 21 Prozent.

Allerdings tut Swipen vielen Singles nicht so gut. Das Tinder-Prinzip aktiviert mit Matches das Belohnungszentrum und schüttet Dopamin aus. Männer sind dafür anfälliger als Frauen. Deshalb sind Männer auch frustrierter, wenn sie auf Tinder keinen Erfolg haben.

Wählerische Frauen auf Tinder

Da Frauen selektiver ein Like verteilen, sind sie auch eher an einem echten Austausch via Chat oder einem Date interessiert.

Das mag auch daran liegen, dass Frauen zumindest bei der Eigendarstellung auf dem Profil den Herren um Meilen voraus sind. Profile von Frauen sind meist deutlich attraktiver als männliche. OkCupid führte dazu in einer Studie von 2009 aus, dass Frauen 80 Prozent der männlichen Nutzer als nicht so anziehend bewerteten. Dem gegenüber stehen nur 42 Prozent der Männer. Der Grossteil der Frauen (91 Prozent) wischt zudem nur nach rechts, wenn sie den Mann optisch anziehend finden. 

Frauen suchen einfach auch andere Sachen: 48 Prozent der männlichen Tinder-Nutzer suchen nur einen One Night Stand oder ähnliches auf der Datingapp. 54 Prozent der Frauen hingegen sucht eine neue Beziehung und 44 Prozent will einfach nur neue Leute kennenlernen. 

Um erfolgreich beim Online Dating zu sein, sollte man also in erster Linie wissen, was man sucht und dann welches Online Dating-Format dafür geeignet ist. Eine langfristige Beziehung gibt’s eher bei einer Partnervermittlung, Flirts in den Kontaktanzeigen-Portalen und erotische Dates in der Sexkontakt-Abteilung. Mit der passenden Plattform steigen die Date-Chancen und der Frust wird einfach reduziert.

Quelle: wmn.de