Neuer Dating Trend
Hatfishing – die grosse Haarschummelei

Veröffentlicht am 11. Juli 2021

Juchu, ein neuer Dating-Trend! Nach Catfishing und Maskfishing scheint sich jetzt als neuer Trend – vor allem bei den Herren – Hatfishing durchzusetzen. Doch was steckt hinter dem Begriff und wie kann man vermeiden, auf die Schummelei reinzufallen? Wir erklären es Ihnen.

Wie bei allen anderen "Fishing"-Varianten beim Online Dating geht es auch bei diesem Trend darum, sich selbst besser dastehen zu lassen, um mehr Dates und Flirts abzugreifen. Beim Online Dating spielt der erste Eindruck eine besonders grosse Rolle. Wer nicht mit dem ersten, zweiten oder dritten Bild überzeugt, wird weggeklickt. Somit zeigt man auf seinen Fotos eben nicht nur seine Schokoladenseite, sondern verbirgt geschickt kleine Fehler an sich. Sind das bei Frauen vermeintliche Röllchen oder Fältchen, sind Männer vor allem bei ihrem Haar sehr empfindsam. Sie verbergen unter Mützen gern mal Geheimratsecken, lichtes Haar oder Glatze.

Eine neue Studie der Gesundheitsplattform myspring.com fand nun heraus, dass 89 Prozent der Männer beim Online Dating mindestens ein Foto mit Kopfbedeckung hochgeladen haben, um bei einem potenziellen Match besser anzukommen. Von 2'500 Befragten gaben 23 Prozent an, dass sie ausschliesslich Bilder mit einer Kopfbedeckung für ihr Dating-Profil verwenden.

Was halten die Frauen davon?

In einer Feldstudie wurden Frauen ein Profil eines Mannes mit normaler Frisur und ein Profil ohne Mützen und Co, aber mit Glatze gezeigt. Dabei zeigte sich, dass es für Frauen kaum eine Rolle spielt, ob der potenzielle Flirtpartner Haare hat oder nicht. Bei 1'000 positiven Like erhielt das Glatzenprofil 356 Matches, der Single mit Haaren erhielt 394 Matches.

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Nun könnte man annehmen, dass das Glatzenprofil weniger erfolgreich war. Allerdings bekam das Profil des kahlköpfigen Singles in Summe 14 Prozent mehr Direktnachrichten. Und hatte somit mehr direkte Versuche einer Kontaktaufnahme im Vergleich zum haarigen Profil.

Für Frauen spielt es kaum eine Rolle, wie oder was der Mann auf dem Kopf hat. Den Grossteil interessiert eher was der Mann im Kopf hat und wie die Kommunikation beim Online Flirten läuft. Wer selbstbewusst mit seinen vermeintlichen Makeln umgeht und zeigt, dass er seinen Körper liebt, strahlt das auch aus und wirkt begehrlicher.

Dieser Meinung ist auch die Sex-Coachin Christine Janson:

Wenn man seinen Körper (...) gerne mag, zeigt man sich auch gerne einem Liebespartner und geniesst sexuelle Berührungen. Selbstbewusstsein stärkt das eigene Lustempfinden und man fühlt sich sexy und begehrt.

Woran erkennt man Hatfishing?

Okay, die Antwort ist jetzt recht simpel: Am Hut! Wenn man noch nie die Haare von einem Flirtpartner gesehen hat oder er immerzu eine Mütze oder Baseballcap trägt, drängt sich dann schon der Verdacht auf, dass hier Hatfishing betrieben wird.

Natürlich sind Caps vor allem bei Jüngeren ein Mode-Accessoire und es gibt so einige Situationen, in denen das Tragen von Kopfbedeckungen wichtig ist. Wenn er jedoch auch aus der Dusche mit einem Cap kommt, sollte man einfach mal nachfragen. Manche Männer kaschieren Geheimratsecken mit ihrer Hand auf dem Foto, der Ideenreichtum ist gross.

Spätestens beim ersten Date sollte klar sein, dass es bei einer Partnerschaft nicht in erster Linie um das Aussehen geht. Beim Online Dating punktet man meist mit Ehrlichkeit. Es gibt Menschen, die Hatfishing bereits als Lüge ansehen und man sich somit direkt eine Chance auf ein Kennenlernen verspielt. Es sollte also wirklich im Endeffekt mit offenen Karten – bzw. Haaren gespielt werden.

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